Wäre ich nicht letzte Woche im Urlaub gewesen (…danke, gut. 🙂 ), hätte es diesen Blogeintrag schon früher gegeben. Also, am Dienstag/Mittwoch den 20./21. April haben wir bei in unserem Haus das erste deutsche Anwender-Treffen von Asterisk-Installationen durchgeführt. Zwar gibt es schon Veranstaltungen wie den Asterisk-Tag oder jetzt die Amoocon, aber bisher gab es noch kein Forum, um sich gezielt über Erfahrungen einer Asterisk-VoIP-Umgebung auszutauschen.
Zwei Dinge sind als interessante Erfahrung für mich herausgekommen. Zum einen, die Umgebungen lassen sich in zwei Kategorien einteilen: komplett selbst-entwickelte Lösungen oder Umgebungen, die auf Standard-Systemen wie z. B. Gemeinschaft, aufsetzen. Generell würde ich es als Trend bezeichnen, dass heute eher Standard-Systeme genommen werden. Dies bestätigen Aussagen von Teilnehmern wie „damals gab es noch keine Gemeinschaft, wir mussten es selbst machen“. Auch der Aufwand ist natürlich viel geringer auf einem guten Level aufzusetzen, statt alles selbst zu programmieren. Auch ich vertrete die Meinung, dass man ein gutes Software-Framework braucht, dazu in den nächsten Tagen hier mehr…
Und dann wäre da noch die zweite Erfahrung, aus der sich begründet, dass es doch noch notwendig ist ganz spezielle Lösungen auf Asterisk-Basis individuell zu entwickeln: jede Asterisk-Umgebung hat ganz besondere Anforderungen, die sich so kaum wo anders wiederfinden, aber die implementiert werden können und auch werden. (Liegt hier vielleicht der Grund für die 1000+1 Funktion in den alten Hicom Systemen?) Manchmal kommen auch die speziellen Funktions-Wünsche von den alten Telefonie-Lösungen, die man durch die VoIP/Asterisk-Migration auswechselt. Aber eine handvoll Funktionen der alten Lösungen sollen, nein müssen, erhalten beleiben. Dabei kommen dann so interessante Funktionen wie E-Mail-bei-verpasstem-Anruf heraus. Oder auch hoher Aufwand bei der Implementierung von Rückruf-bei-besetzt.
Oft reicht es aus eine vorhandene Software wie Gemeinschaft zu ergänzen, aber manchmal sind die Anforderungen so unterschiedlich, dass eine eigene Lösung doch sinnvoller ist. Hier denke ich an die sehr spezielle Lösung eines Teilnehmers, mit der er den Anwendungsfall IVR sehr indiviuell und spezifisch abdeckt.
Noch ein bisschen Werbung in eigener Sache, am zweiten Tag habe ich unser mika Projekt vorgestellt. Was bringt mir mika? Ich hole damit meine Nebenstelle auf mein Mobiltelefon/Smartphone und kann direkt meine Anruflisten, meine Telefonbuch und meine Einstellungen zugreifen. Zudem ist es so allgemein angelegt, dass auch andere Nicht-Telefonie-Informationen integriert werden können. Und das beste, es ist auf keine spezielle VoIP-Software angewiesen, z. B. für Gemeinschaft (implementiert!) oder ganz andere andere VoIP-Software (auch proprietäre). Bisher existiert eine erste Implementierung für Java J2ME, es läuft also auf Nokia Smartphones und weiteren Handys. Falls jemand interesse hat eine Anbindung an eine VoIP-Software oder die lang diskutierte Blackberry Implementierung zu sponsoren, Angebote bitte an mich. 🙂
Das Feedback von den Teilnehmern war recht positiv, ich hoffe wir können die Veranstaltung mittelfristig wiederholen. Dies wird aber davon abhängen, ob man für ein zweites Treffen ausreichende Querschnitts-Themen finden wird, bzw. ob sich weitere Anwender einem solchen Treffen anschließen werden.
/sf
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